„Und wohin geht’s?“

Eine Frage, die mir in den vergangenen Wochen so ziemlich von jedem gestellt wurde, dem ich von meinem nahenden Urlaub erzählt habe. Tja, good Question! Zwei Dinge waren für mich klar: Erstens, mindestens zwei Wochen Urlaub in den Sommermonaten wollte ich mir gönnen und zweitens, zumindest eine kurze Reise innerhalb dieser musste drin sein.

In den letzten Jahren war ich es gewöhnt mit meinem Freund zu verreisen. Diesen Sommer war ich Single und wie es der Zufall so wollte, konnte ich keine meiner Freundinnen für einen gemeinsamen Urlaub gewinnen. So kam es, dass ich mir das erste Mal in meinem Leben eine Reise nur für mich allein buchte. Meine Gedanken, Ängste und Erfahrungen zum Thema „Urlaub allein“ habe ich in diesem Artikel für dich festgehalten.

Bestandsaufnahme

Sommerurlaub ist ein Muss bei mir und ganz klassisch bin ich der Typ, der diesen auch nutzt um zu verreisen. Sei es weiter weg oder innerhalb Österreich’s bzw. in die Nachbarländer (letztes Jahr z.B. nach Slowenien). M., mein langjähriger Freund, und ich verreisten gerne. Als wir uns vor zwei Jahren trennten, lag ein Sommer vor mir, in dem ich mich nicht nur privat neu orientieren musste (neue Wohnung, neues „altes“ Umfeld) sondern auch beruflich (Jobwechsel nach acht (!) Jahren). Beruflich bedingt hatte ich im Sommer von Haus aus drei Wochen Urlaub und leider habe ich es aus irgendeinem Grund verabsäumt mir rechtzeitig etwas mit Freundinnen und Freunden zu vereinbaren. Sei es gemeinsame Aktivitäten oder eben eine Reise. Ich verbrachte ein paar Tage bei meinen Eltern und war den Rest meiner Urlaubszeit daheim in meiner Wohnung in Wien. An was ich mich noch erinnern kann? Alle meine Freundinnen und Freunde waren mit ihren Partnern auf Urlaub oder krank. Was für ein blöder Zufall! Es war furchtbar für mich. Wer mich kennt weiß, dass ich sonst sehr aktiv und unternehmenslustig bin. Ich hätte natürlich auch alleine losziehen können, aber dafür fehlte mir die Motivation und der Mut.

Im Winter darauf lernte ich einen neuen Mann kennen, mit dem ich auch den Sommer 2018 verbrachte. Zwei Wochen Roadtrip in Slowenien standen am Plan. <3 Im Herbst darauf zerbrach die Beziehung leider (an dieser Stelle sei gesagt, dass der Urlaub nicht Schuld an der Trennung war *haha* :P) Fortan tigerte ich mich in meine Arbeit, arbeitete aber auch hart an mir selbst und kann sagen, dass endlich Gras über die ganze Sache gewachsen ist.

Am I ambivalent? Well, yes… no…wait..

Fast ein Jahr später… der nächste Sommerurlaub steht an. Ich wieder Single, wie vor zwei Jahren, und absolut planlos was ich mit meiner Zeit anstellen sollte. Okay, ganz so war es dann doch nicht. Dieses Mal wusste ich, ich möchte unbedingt in meinen Urlaubswochen verreisen und wenn es sein musste, dann auch allein. Ich versuchte einige meiner Girls zu aktivieren, leider ohne Erfolg. Natürlich hatten die meisten bereits ihre Urlaubswochen gebucht und erstaunlicherweise lagen diese bei den meisten im Juli, während ich mir Mitte August eine kleine Auszeit nahm. So kam ich leider mit keiner meiner Freundinnen so wirklich zusammen, was einen gemeinsamen Urlaub anging.

Was ich in diesem Sommer allerdings nicht wollte, war Zuhause zu bleiben nur weil niemand mit mir verreisen konnte. So kam es, dass ich mir nach langem Hin und Her relativ spontan (drei Wochen vorher) einen Kurzurlaub in einem meiner Lieblingshotels in der Steiermark buchte, ganz für mich allein. Nichts ungewöhnliches, denkst du dir jetzt vielleicht.

Oh, doch! Denn ich gehöre nicht zu den typischen Travellern meiner Generation, die alle mindestens schon eine Weltreise, ein Sabbatical oder ein Austauschsemester gemacht haben. Ich bin ein wirklicher Angsthase, was alleine reisen angeht. Nicht weil ich nicht mit mir allein sein kann. Das klappt ganz gut. Ich wohne ja auch in meinen eigenen vier Wänden alleine und liebe es grad so wie es ist. Ich habe auch keine Angst vor der Reisefahrt an sich. Stundenlanges Zugfahren oder Fliegen und das alleine? Kein Problem für mich und bereits einige Male gemacht. Was mir allerdings Angst macht ist das Alleinsein vor Ort. Bisher traf ich an all meinen angesteuerten Destinationen Freunde, Verwandte oder Kollegen. Die längste Reise, die ich bisher allein bestritten habe, war 2008, als ich für ein Monat nach Graz zog um dort ein Pflichtschulpraktikum abzuschließen. Aber selbst damals war ich nicht allein. Ich kam in einem Schulinternat unter und hatte eine sehr nette Mitbewohnerin. Außerdem freundete ich mich mit unserem Zivildiener Philipp an, der mir die Stadt näherbrachte. Nebenher bemerkt war ich in meinem eigenen Land, kannte die Sprache und die Gepflogenheiten (auch wenn unsere Steirer ihre Eigenheiten haben :P).

In einem fremden Land alleine zu einer Besichtigungstour starten, alleine Essen gehen, alleine in einem Hotelzimmer übernachten, sich alleine vor Ort zurechtzufinden… diese Vorstellungen lösten aus irgendeinem Grund Angst in mir aus. Wenn ich darüber nachdachte, kamen Fragen in mir auf, wie:

  • Was, wenn ich mich nicht zurecht finde oder mich verlaufe?
  • Was, wenn es mir vor Ort gesundheitlich nicht gut geht? (Migräne, Magen/Darm, plötzlicher Blinddarmdurchbruch (einer Freundin tatsächlich passiert!) …)
  • Was, wenn mir etwas zustoßen würde? (Raub, Überfall, Unfall,…)
  • Was, wenn etwas mit meinem Flug oder meinem Gepäck schief gehen würde? (Flug verpasst, Gepäck verschwunden etc.)
  • Was, wenn ich etwas Grundlegendes zu Hause vergessen hätte? (Medikamente, Ausweis, …) und
  • Was würden die anderen über mich denken?

Tja, liebe Jasmin! Was, wenn dir morgen ein Klavier auf den Kopf fällt? Scherz beiseite! Diese Fragen schwirren mir ja nicht umsonst im Kopf herum und man sollte sich einfach eingestehen, wenn man Angst hat.

Eigentlich standen Valencia, Albanien oder Mallorca auf meiner Reise-Bucket List. Aber genau diese Fragen kamen in mir auf, wenn ich an eine Reise allein zu einer dieser Destinationen dachte. Den ganzen Juli über habe ich Hin und Her gegrübelt, was denn eine Alternative sein könnte.  Schlussendlich fragte ich mich, was mir wirklich gut tun würde und mir mehr Entspannung als Stress bescheren würde (was ja im Urlaub nicht verkehrt sein kann *gg*). Im G’sund und Natur Hotel „Die Wasnerin“ in Bad Aussee in der Steiermark war ich bereits drei Mal zu Gast, konnte dort jedes Mal richtig gut abschalten und habe mich immer pudelwohl gefühlt. Dass ich mich vor Ort bereits auskannte und superleicht mit dem Zug anreisen konnte, gab mir die nötige Sicherheit und hebelte meine Angstfragen aus. Warum denn auch nicht Urlaub im eigenen Land machen? Ich bin immer wieder überrascht, wie schön unser Österreich doch ist. <3  Ich buchte also wie erwähnt mein persönliches Entspannungswochenende drei Wochen bevor es dann tatsächlich losging und war schon mega aufgeregt.

*****

Wie mein Urlaub alleine verlief, liest du in diesem Artikel.

 

Reist du gerne alleine? 

Für alle, denen es so geht wie mir, die eher Angst haben alleine zu verreisen, habe ich ein paar spezielle Angebote recherchiert:

Spezielle Urlaubsangebote für Singles und Alleinreisende

  • Hotel Aviva in OÖ: „Alleine anreisen, gemeinsam urlauben & neue Freunde gewinnen!“, das ist das Motto des Hotels und natürlich zieht sich das auch durch das Programm. Leider ist der Urlaub dort nicht ganz so günstig.
  • Singlewandern: Für alle, die gerne neue Kontakte knüpfen wollen. Geboten werden geführte Wanderungen mit gemütlichem Ausklang bei einem ansässigen Wirten, in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und zu einem guten Preis. (wird in allen Bundesländern in Österreich angeboten)
  • Gruppenreisen für Singles: Mittlerweile gibt es einige Reiseanbieter, die sich darauf spezialisiert haben Gruppenreisen für Singles zu organisieren z.B. Qooltour
  • Thermenhotels: Wer sich eine Auszeit mit sich selbst gönnen möchte, kommt in einem Wellness- oder Thermenhotel unter z.B. im G’sund und Natur Hotel Die Wasnerin in Bad Aussee

 

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