Als ich im vergangenen Jahr von einer 85m2 Wohnung zurück nach Wien in meine derzeitige 40m2 Wohnung zog, stellte ich mir eine Frage: wie sollte ich mein ganzes Zeug hier unterbringen? Eines war mir schnell klar, ich hatte zu viele Dinge in meinem Besitz und das machte mich aus irgendeinem Grund unglücklich. Ich begann mich mit dem Thema Minimalismus zu beschäftigen und stieß im Zuge meiner Recherche auf das Buch Magic Cleaning-Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ von Marie Kondo.  Es dauerte eine Weile bis das Buch tatsächlich bei mir einziehen durfte und ich es durchgelesen hatte. Grund dafür waren einige widersprüchliche Meinungen zur KonMari-Methode, die ich im Netz entdeckt hatte. Ich war mir nicht sicher, ob diese Aufräum-Methode für mich passen könnte. Eines kann ich dir aber schon vorab verraten, schon während ich das Buch gelesen habe, hat sich in meiner Wohnung einiges verändert. 5 Dinge, die ich durch das Buch über das „richtige“ Aufräumen gelernt habe und wie ich es schaffe meine Wohnung clean und aufgeräumt zu halten, erfährst du in diesem Beitrag.

Zunächst einmal zurück zum Anfang! Letztes Jahr bin ich, wie erwähnt, von einer großen Wohnung in eine kleine Single-Wohnung gezogen. Über die Jahre hatte ich so viel Zeug angesammelt, das im Nachhinein betrachtet, nur weitere Daseinsberechtigung hatte, da es in einem großen Kellerabteil oder einem Kästchen unterkommen konnte. In meiner neuen Wohnung gab es keinen Platz mehr dafür, also musste das Zeug weg. Es gab quasi keine andere Möglichkeit. So entsorgte ich bestimmt um die zehn Müllsäcke mit Dingen, die ich nicht benötigte. Darunter zahlreiche Sachen, die ich nie oder seit Jahren nicht benutzt hatte. „Man könnte sie ja irgendwann noch einmal brauchen!“ Falsch! Und so kommen wir gleich zur ersten Lektion, die ich von Marie Kondo über das Aufräumen gelernt habe:

1.Es gibt zwei Gründe, wieso man beim Aufräumen scheitert!

MaryJay Home

Der erste Grund: Man kann sich schwer von Dingen trennen.

Der zweite Grund: Man schafft es nicht Dinge an den für sie bestimmten Ort zurückzustellen oder im Fall von Kleidung zurückzuhängen.

Hat man für sich selbst herausgefunden, welcher der beiden Gründe hauptsächlich dafür verantwortlich ist, dass es in der Wohnung/im Haus nicht aufgeräumt aussieht, weiß man an was man arbeiten muss. Bei den meisten Menschen sind beide Gründe dafür verantwortlich dass Unordnung herrscht, einer der beiden ist aber meist prominenter. So habe ich für mich herausgefunden, dass ich meine Schwierigkeiten dabei habe, Dinge an ihren Ort zurückzustellen bzw. zurückzuhängen. Dann stehen oder liegen diese tagelang herum, bis ich mich endlich dazu motivieren kann, sie wegzuräumen. Mich von Dingen zu trennen fällt mir hingegen leicht.

Dem Problem erstmal bewusst, fällt es mir nun leichter mich dazu zu bewegen Dinge gleich nach Nutzung wieder an ihren gewohnten Platz zu stellen/hängen.

Hier ein kleines Beispiel: Meine Jacke landete üblicherweise nach dem Nachhausekommen meist auf der Couch im Wohnzimmer. Kleine Anmerkung: diese steht ca. sechs Meter entfernt von meiner Wohnungstür. Mein Garderobenschrank befindet sich direkt neben der Eingangstür und trotzdem habe ich es oft nicht geschafft meine Jacke darin zu verstauen. Da ich mir nun bewusst bin, dass es in meiner Wohnung oft unaufgeräumt aussieht aufgrund der zahlreichen Dinge, die ihren Platz nicht zurückgefunden haben, reiße ich mich am Riemen genau dies zu ändern. Seitdem landet die Jacke auch gleich in der Garderobe, wo sie hingehört, und nicht im Wohnzimmer. Klingt simple, ist es auch!

Gehörst du eher zu den Menschen, die sich schwer von Dingen trennen können, kann dir der nächste Punkt bestimmt helfen.

2. Alles hat seinen Platz!

Magic Cleaning Marie Kondo

Marie Kondo merkt in ihrem Buch an wie wichtig es ist, dass alle Dinge ihren fixen Platz in der Wohnung/im Haus bekommen. Meist gibt es einen Grund, wieso man keinen Platz für bestimmte Gegenstände oder Dinge findet -> man braucht sie eigentlich gar nicht. Bis vor Kurzem war ich noch im Besitz einer großen Metallschale, die ich als Dekoelement letztes Weihnachten genutzt hatte. Monate lang habe ich sie in meinem kleinen Kellerabteil von Stelle zu Stelle geschoben, ohne einen wirklich geeigneten Platz für sie finden zu können. Egal wo sie stand, sie nahm zu viel Platz ein und obendrein war sie an einer Stelle gebrochen, die ich vergangenen Winter schon mal kleben wollte, aber es nie getan habe. Ich finde das sagt schon alles aus… Nachdem ich Marie Kondos Buch gelesen hatte, war für mich klar, die Schale hatte ihren Job bereits erledigt. Aufgrund der Bruchstelle werde ich sie kommenden Winter bestimmt nicht mehr aufstellen. Ich dankte ihr für ihre Dienste und entsorgte sie guten Gewissens. Dafür wurde ich mit einer neuen freien Fläche in meinem Kellerabteil belohnt. *yes*

Immer häufiger stelle ich mir nun die Frage, welche Gründe es haben könnte, keinen Platz für einen meiner Besitztümer zu finden. Meistens liegt die Antwort auf der Hand: ich brauche es eigentlich nicht. Auch vor Neuanschaffungen stelle ich mir die Frage, wo ich diese unterbringen werde, gefolgt von der Frage, ob ich diese denn auch wirklich benötige. Du wirst erstaunt sein, wie oft ich dann doch vor Neuanschaffungen absehe. 😛 Diese Vorgehensweise kann nur gut für’s Geldbörserl sein!

Dinge loszulassen fällt dir trotzdem noch schwer? Das könnte daran liegen, dass sie emotionalen Wert für dich haben. Das darf natürlich auch sein, aber…

3. Man kann sich auch von Dingen trennen, die emotionalen Wert haben! 

MaryJay Home

Am schwierigsten ist es sich von Dingen zu trennen, die emotionalen Wert für uns haben. Darunter fallen meist Geschenke, Fotos oder Souvenirs. Längst haben sie ihren Platz in einer Lade, einem Kästchen o.Ä. gefunden. Aufgrund der Erinnerungen, die diese Stücke aufleben lassen, fällt es uns umso schwerer sie loszulassen, obwohl wir so eigentlich gar nichts (mehr) damit anfangen. Wer sieht sich täglich alte Fotos an oder kramt in der Souvenirkiste? Wer liest alte Schulbücher oder -hefte? Wozu dann all die Dinge weiterhin aufbewahren?

Ob du es glaubst oder nicht (ich habe es vorerst auch nicht getan *gg*) es ist möglich auch hier auszumisten. So habe ich mich zum Beispiel in den letzten Monaten von alten Medaillen aus meiner Schulzeit, alten Schulbüchern und zahlreichen (schlechten) Fotos verabschiedet. Und es ist mir leichter gefallen als zunächst vermutet. Natürlich kamen schöne Erinnerungen auf, aber diese Erinnerungen bleiben mir auch wenn ich diese Dinge nicht mehr bei mir habe, liegen sie ohnehin seit Jahren in einer verstaubten Kiste im Keller herum. Macht es mich glücklich sie weiterhin zu horten? Nein, also kamen sie weg. Wie gesagt, die Erinnerung an diese Momente bleiben trotzdem. Bitte versteh mich nicht falsch, denn in der KonMari-Methode geht es keineswegs darum Hochzeits- oder Babyfotos auszumisten. Oft tendieren wir aber dazu viele Dinge anzuhäufen, für die es wirklich keine Daseinsberechtigung mehr gibt. Meine Mutter zum Beispiel hat bis vor Kurzem noch mein Erstkommunionskleid in ihrem Besitz gehabt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich es noch mal tragen (*lol*) oder einem meiner Kinder weiterreichen werde, liegt bei Null. Also, weg damit. Die Erinnerung an meine Erstkommunion verschwindet deshalb nicht. Dennoch…

4. Gefühle spielen beim richtigen Aufräumen eine große Rolle!

MaryJay Wohnzimmer

Marie Kondo ist klar der Meinung, dass uns jedes unserer Besitztümer glücklich machen muss. Erfüllt ein Gegenstand, ein Kleidungsstück etc. diese Anforderung nicht, kann es entsorgt werden. Mir war diese Einstellung zunächst etwas zu „spirituell“, doch muss ich gestehen, dass auch ich mir in den letzten Monaten jeden Gegenstand in meiner Wohnung vorgeknöpft und mir die Frage gestellt habe, ob er mich glücklich macht. Ob du es glaubst oder nicht, aber auf diese Weise konnte ich weitere sechs Müllsäcke voll an Zeug entsorgen. Und da das nun schon ein Weilchen her ist, kann ich dir versichern, dass ich keinen der entsorgten Gegenstände und keines der entsorgten Kleidungsstücke bisher vermisst habe. Darunter waren zahlreiche Dinge, die mich nie wirklich glücklich gemacht haben z.B. ein Kuschel-Hoodie, den ich mir mal vor Jahren eingebildet habe, da er mir an einer Kollegin so gut gefallen hat. Fazit: kein einziges Mal angehabt und genau aus diesem Argument heraus auch behalten. „Den kann man doch nicht hergeben, der ist ungetragen!“ Wohl, kann man!

Es ist herrlich sich nur mit Sachen zu umgeben, die man wirklich gern hat und die glücklich machen (das gilt übrigens auch für Menschen in deinem Umfeld :P)!

5. Die perfekte Vision bringt die nötige Motivation!

MaryJay Home

Viele Tipps und Tricks, die Marie Kondo in ihrer KonMari-Methode aufzeigt, sind meiner Meinung nach leicht umsetzbar und helfen die Wohnung/das Haus aufgeräumt zu halten. Dennoch benötigt man für die Umsetzung eine gehörige Portion an Motivation, denn, wie sagt man so schön, von nichts kommt nichts! Aber auch hier hat Marie Kondo eine Methode in petto, die für genau diese nötige Motivation zum Aufräumen sorgen soll. Sie bittet den Leser/die Leserin, sich seine/ihre eigene Version von der perfekten Wohnung/dem perfekten Haus vorzustellen und dies zu visualisieren.

Hier hilft es wenn du dir folgende Frage stellst: Wie möchtest du deine Wohnung/dein Haus vorfinden, wenn du am Abend von der Arbeit oder von einem längeren Urlaub nach Hause kommst? Die Antwort liegt auf der Hand: aufgeräumt. Behält man diese Vision stets vor Augen, kann sie ungemein motivierend sein.

Eine weitere Frage, die du dir stellen kannst: Was möchtest du gerne nach dem Nachhausekommen in deiner Wohnung/deinem Haus machen? Die wenigsten von uns räumen gerne nach dem Heimkommen auf, umso besser wenn es bereits aufgeräumt ist und man sich anderen Dingen, wie z.B. lesen, Musik hören, kochen, Sport etc., widmen kann.

 

Fazit zum Buch:

„Magic Cleaning – Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert“ ist definitiv ein lesenswertes Buch, das für alle geeignet ist, die Lust verspüren sich von unnötigem Ballast zu befreien. Zahlreiche Tipps und Tricks helfen dabei die Wohnung/das Haus auf Vordermann zu bringen und unnötige Dinge loszuwerden. An manchen Stellen wurde es mir etwas zu „spirituell“. Auch mit der speziellen Faltmethode für Kleidungsstücke von Marie Kondo konnte ich eher wenig anfangen. Nichtsdestotrotz eine klare Empfehlung von mir für dieses Buch.

 

Wie hältst du deine Wohnung/dein Haus aufgeräumt?

Ich freue mich von deinen Tipps und Tricks zu lesen!

_______________________

DIESER BEITRAG ENTHÄLT AFFILIATE LINKS!

Mehr darüber liest du unter „Transparenz“!

6 Comments

  1. Das sind tolle Tipps. Ich habe über diese Methode auch schon sehr viel gehört und finde es spannend diese Tipps bei der Hand zu haben. Da bin ich gleich motiviert etwas auszumisten… alles Liebe Bea

  2. Pingback: Herbst-Outfit mit Hut und Stiefeletten - Mary Jay

    • auf alle Fälle mal versuchen 🙂 toi, toi, toi! Lass mich gerne wissen, wie es dir dabei ging!

  3. Hello hello und guten Morgen 🙂
    also ich miste ja regelmäßig aus und versuche, mich sehr zu beschränken. In einer Ecke habe ich deshalb einen Rucksack, in dem all das landet, was ich eigentlich nicht brauche. Irgendwann nehm ich den Rucksack zur Hand und trenne mich davon, denn meistens fällt es mir gar nicht auf bzw. hab ich es schon längst vergessen, was alles drinnen ist.

    Liebe Grüße Micha

    __________________________________________
    http://www.michaslifestyle.at

    • das klingt sehr vernünftig und ich stimme dir zu… meistens vermisst man diese Dinge gar nicht. Also dann gleich weg damit 🙂

Write A Comment

Pin It