Wie ihr bereits wisst, komme ich aus dem wunderschönen Niederösterreich, genauer gesagt aus dem Bezirk Tulln. Die 3000-Einwohner Gemeinde, aus der ich direkt komme, hat eigentlich eine ganz gute Lage. Man braucht mit dem Auto eine Viertelstunde in die Stadt Tulln, eine halbe Stunde nach St.Pölten oder Krems und ca. eine Dreiviertelstunde nach Wien, je nachdem wo sich das genaue Ziel befindet. Trotz all dem: Als ich 17 wurde sprach ich bereits das erste Mal davon später in Wien meiner Arbeit nachgehen zu wollen. Von wohnen war zwar noch keine Rede, aber auch dieser Wunsch kam relativ rasch zum Vorschein. Ich begann tatsächlich, vor mittlerweile acht Jahren (Oh Mann, wie die Zeit vergeht!), in Wien zu arbeiten. Vier Jahre davon lebte ich auch in Wien, siedelte dann aber wieder nach Niederösterreich um, da mein Mietvertrag auslief. Wer von euch meinem Blog schon etwas länger verfolgt weiß, dass ich täglich fast um die drei Stunden mit „pendeln“, sprich zwischen Wohn- und Arbeitsstätte hin- und herfahren, verbringe. Ein Thema, das ich auch in meinem Jahresbeitrag angesprochen habe und das mich sehr belastet hat.
LIFEUPDATE
Vor kurzem habe ich deshalb die Entscheidung gefällt wieder nach Wien zu ziehen. Es war definitiv eine Bauchentscheidung und es war MEINE Entscheidung. Was soll ich euch noch dazu sagen? Ich bereue es keine Sekunde diese für mich getroffen zu haben.
Seit um die zwei Wochen wohne ich nun also wieder im schönen Wien und, um endlich zum eigentlichen Thema zu kommen :-P, was ich persönlich so an dieser Stadt liebe, teile ich gerne mit euch:
#1 „Die Stadt gehört dir!“
Ich erwähne an dieser Stelle noch einmal, dass ich in einer niederösterreichischen Gemeinde aufgewachsen bin, denn ich denke gerade deshalb schätze ich gewisse Dinge an Wien. Ein Paradebeispiel: ich liiiieeeeeeebe die Vielzahl an öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt und vor allem die regelmäßigen Intervalle, in denen sie verkehren. Während sich andere darüber ärgern, dass ihnen gerade die „Bim“ (= Straßenbahn) direkt vor der Nase weggefahren ist, kann ich darüber nur schmunzeln. Denn wisst ihr was? Die nächste fährt in fünf Minuten.
In meiner Heimatgemeinde gibt es eine wirklich gelungene Zuganbindung und auch einige Regionalbusse, aber (und jetzt versteht ihr mich wahrscheinlich) verpasse ich dort meinen Zug kann das wirklich ärgerlich sein, denn dann heißt es nicht fünf Minuten sondern eine Stunde warten. 🙁
Abgesehen von dem wirklich großartig ausgebautem Verkehrsnetz der Stadt nutze ich auch gerne mal ein Taxi, vor allem zur etwas späteren Stunde. In Wien ist es auch nicht schwer eines zu finden und die Preise sind wirklich (im Vergleich zu anderen Städten bzw. auch Bundesländern) echt in Ordnung. Vor kurzem habe ich als Option Uber für mich entdeckt. (Danke an Sarah für diese Empfehlung!) Praktisch wenn man kein Bargeld mehr bei sich hat, denn man bezahlt mit Kreditkarte oder Paypal direkt über die Uber-App.
#2 Water Action
Ich komme aus einer Gegend, die eher sehr kalkhaltiges Wasser bietet. Das merkt man nicht nur am Geschmack des Wassers sondern auch wenn es darum geht Wasserkocher, Kaffeemaschine und Co zu entkalken. Ist dort nämlich gefühlt so alle paar Tage notwendig. *haha*
Gut zu wissen: Das Wiener Wasser kommt unter anderem von zwei Hochquellenleitungen in unsere Haushalte. Da das Quellgebiet in den Voralpen bereits 1965 zum Wasserschutzgebiet deklariert wurde, ist es -trotz veränderter Umweltbedingungen – so sauber, dass es nicht aufbereitet werden muss.*
War ich eigentlich immer eher Mineralwasser-Fan, trinke ich seitdem ich in Wien arbeite auch sehr gerne stilles Wasser, also Leitungswasser und es schmeckt mir. Das ist doch das wichtigste oder?
#3 Open Times
Noch schnell nach der Arbeit Lebensmittel und Co besorgen gehen? Überhaupt kein Problem hier, auch nicht wenn es in der Arbeit mal länger gedauert hat. Egal ob Billa, Spar, Merkur oder Hofer, sie haben bis 19.30 Uhr oder sogar länger geöffnet und das trotz einer Öffnungszeit von 7.15 Uhr am Morgen. An dieser Stelle: Hut ab vor den vielen MitarbeiterInnen, die so lange Dienstzeiten meistern und trotzdem oft noch mit einem Lächeln auf den Lippen und Freundlichkeit gegenüber KundInnen ihren Job ausführen.
#4 Endless Possibilities
Langeweile lässt diese Stadt keine aufkommen! Es gibt unzählige Möglichkeiten sich freie Stunden zu gestalten. Egal ob Sportfreund, Naturliebhaber, Kulturfan oder Gourmet, hier lässt sich für jeden etwas finden. Und das Angebot wächst und wächst und wächst…
#5 Anonymität
Was ich noch an Wien schätze? Mich kennt hier niemand :D. Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, aber bei uns in der Gegend „kennt man sich halt“ (mehr oder weniger) und Latest News verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Der wohnt jetzt hier, der wohnt jetzt dort, die haben geheiratet, die bekommen ein Kind, der war gestern stockbetrunken, der wurde gekündigt und so weiter und so fort… In Wien herrscht eine gewisse Anonymität. Im Out-off-bed-Look den Einkauf erledigen, unter der Woche bis nach Mitternacht ausbleiben, im Schlafanzug den Müll runter bringen …. Who cares? Die Leute starren? Mir wurscht, denn ich kenne sie nicht, genauso wenig wie sie mich kennen und vermutlich sieht man sich ohnehin nie wieder. 😀
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Abschließend ist mir noch wichtig zu betonen, dass das hier kein „Anti-Niederösterreich“ o.Ä. Beitrag sein soll. Genauso wie ich etwas Anonymität hier in der Stadt schätze, liebe ich es ein freundschaftliches Verhältnis zu unseren Nachbarn in Niederösterreich zu pflegen und viele meiner Freunde quasi um’s Eck zu haben. <3
Wohnt ihr auch in Wien oder in einer anderen Stadt oder Gemeinde, die es euch angetan hat? Ich freue mich über eure Meinungen!
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*Quelle: Wikipedia
1 Comment
Du hast so recht!
So geht´s mir, wenn i den See seh 🙂
https://begeistern.net/2016/05/21/15-dinge-die-du-vermisst-wenn-du-vom-attersee-wegziehst/