In Österreichs größtem Obstbaugebiet, dem südoststeirischen Vulkanland, lassen sich so manche Schmankerl finden. Vergangene Woche kamen wir im wunderschönen Feldbach unter und erkundeten gemeinsam mit unseren Freunden Cori und Flo von Travel Pins die Gegend rund im die bekannte Veste Riegersburg. Besonders begeistern konnte uns dabei die Erlebnistour der Gölles Edelbrände- und Essig-Manufaktur. Deshalb gibt’s hier heute, wie versprochen, für euch einen etwas ausführlicheren Beitrag dazu:
Angefangen hat alles mit einer Idee. Einer wahren Schnapsidee, um genau zu sein.
Bereits Ende der 1950er Jahre begann Bauer Alois Gölles sen. als einer der ersten Südoststeirer mit der Kultivierung von Apfelbäumen. Es folgten immer mehr Obstanlagen und neben Äpfeln wurden später auch Johannisbeeren angebaut. Alois Gölles jun. wuchs also wahrlich im Obstgarten auf und war früh in die Abläufe im Familienbetrieb integriert. 1979 begann er damit das Obst zu Fruchtwein und Saft, später dann auch zu Edelbrand, weiterzuveredeln.
Bei Gölles findet nur das beste Obst den Weg in die wertvollen Kupferbrennkessel in der Schnapsbrennerei. Frei von Zusatzstoffen wie Zucker, Aroma- oder Farbstoffen destilliert das Unternehmen nach dem traditionellen Doppelbrennverfahren.
In den 1980er Jahren begann die Essigherstellung im Betrieb immer fester Fuß zu fassen. Alois Gölles jun.’s Ziel: einen Essig zu erzeugen, der vor allem durch fruchttypischen Geschmack und milde Würze überzeugt. Der 15 Jahre nur exklusiv bei Gölles erhältliche Apfel Balsamessig lagert sage und schreibe acht Jahre im Eichenfass um seine harmonischen Apfelaromen vollständig zu entfalten.
Wo der Apfel noch Apfel sein, und vom Baum fallen darf
Nun zur Erlebnistour: In insgesamt sechs Stationen erfährt man mehr über das Unternehmen, die Obstsorten auf die bei der Produktion der edlen Brände und Essige Wert gelegt und woher sie bezogen werden, und alles rund um die Herstellung der Gölles Produkte. Man geht übrigens selbstständig durch den Betrieb, hat aber die Möglichkeit sich einen Audio Guide zu schnappen, der zusätzliche zu den Infotafeln und vielen abspielbaren Videos und Animationen, die sich in allen Stationen befinden, Informationen ausspuckt. Dazu muss man nur abgebildete Nummern in das Gerät eintippen und auf „Play“ drücken. Wir bekamen die Audio Guides übrigens ohne Kopfhörer (es wird „laut“ erzählt) und stellten schnell fest, dass einer für uns (wir waren zu dritt) gereicht hätte, da wir uns auch nicht trennten. Weiters bekam jeder von uns noch einen total süßen Porzellan-Probierlöffel, der gegen Ende der Tour zum Einsatz kam. Tipp: Ab 15 Personen ist es übrigens auch möglich gegen Aufpreis eine geführte Tour zu buchen.
Die Erlebnistour startet im Obstgarten Kino. Leider funktionierte der Film einige Stunden nicht als wir dort waren, weshalb ich euch über diese Station wenig berichten kann.
Weiter geht’s in den informativen „Obstgarten“, einen Raum in dem man jede Menge Informationen in Form von Animationen und Videos zu einzelnen Obstsorten, deren Ernte und Eigenschaften erhält.
In der Station Maischeplatz erfährt man wie das Obst weiterverarbeitet wird.
Dann geht’s durch den urigen Essigfasskeller. Die Stimmung dort ist einfach nur unbeschreiblich und die Geschmacks- und Geruchsnerven werden gleich mal aktiviert.
In der nächsten Station, dem Sinnestunnel, können diese dann sogleich auf die Probe gestellt werden. Das war eindeutig meine Lieblingsstation. Hier kamen auch endlich unsere kleinen Löffel zum Einsatz. Wir rochen und kosteten uns durch die unterschiedlichsten Essig- und Brandsorten. Ausgelegte Listen, auf denen man sich Notizen machen konnte, halfen uns später im Shop unsere Lieblingsprodukte rasch zu finden. Zu jedem gezeigten Produkt gab es hier auch kleine Kärtchen zum Mitnehmen mit wissenswerten Infos zur weiteren Verarbeitung. Auch einige exquisite Rezepte, die ich bestimmt bald nachkochen werde, landeten bei mir im Rucksack.
Weiter ging’s in die Schnapsbrennerei, in der wir erfuhren wie das doppelte Brennverfahren funktioniert.
Schlussendlich gab’s dann für uns noch Edelbrand- und Likörkostproben an der Schnapsbar. *yummy* 😀
Natürlich durften dann gleich ein paar Produkte mit uns die Manufaktur verlassen. Unsere Favoriten waren zwar nicht ganz billig aber schließlich zahlt man hier ja die Qualität und die ist definitiv vorhanden ;).
Hier die Produkte, die es mir angetan haben:
- der Veltliner Weisswein Essig,
- der Birnenbrand „Williams“,
- der Edelbitter Edelbrand,
- das Himbeer Essiggelee und
- der Apfel Balsamessig
Ihr seit auf den Geschmack gekommen und wollt die Tour durch die Manufaktur unbedingt erleben? Angeboten wird diese jeweils Montag bis Samstag während der Öffnungszeiten. Derzeit kostet sie 9,50€ pP. Stand: 1.9.2016
Mehr Infos findet ihr auf der Homepage des Unternehmens.
Ihr wart schon mal bei Gölles? Dann freue ich mich zu lesen, wie es euch dort so gefallen hat! 🙂
In meinem Monats(s)talk-Artikel von August findet ihr übrigens lustige Erzählungen und weitere spannende Ausflugsziele in der schönen Steiermark. Also schaut vorbei!
Quelle: goelles.at
2 Comments
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sehr interessanter Beitrag. Alles aus Obst und das auch noch aus der Steiermark, Brand, Likör und Essig, einfach lecker!
https://hindberryfruchtwein.wordpress.com/